Wer gerne und viel grillt weiß, dass vor dem Verzehr von lecker gegrilltem Fleisch, Fisch oder Gemüse das Anfeuern des Grills und die Herstellung einer geeigneten Glut ansteht. Was dem einen dank allerlei hilfreicher Kniffe und Tricks einfach von der Hand geht und so ohne viel Aufwand eine perfekte Glut entsteht, gelingt dem anderen nur mit viel Mühe und unter dem Einsatz verschiedenster Anzündemittel.
Das Ergebnis sind dann meist von Kohle geschwärzte Hände sowie ettliches an verbrauchten Anzündern und toten Nerven. Und selbst dann kann es immer noch sein, dass die Glut nicht wirklich zum Grillen taugt. Wer sich dies und die anderen negativen Begleiterscheinungen des Kohlegrillens wie zum Beispiel die teilweise heftige Rauchentwicklung ersparen will greift am besten zum Gasgrill.
Hier wird mit Hilfe eines kurzen elektrischen Impulses eine Gasflamme entzündet, die dann schnell und ohne viel Qualm und Aufwand den Grill erhitzt.©Mariusz S. Jurgielewicz
Die erste und einfachste Antwort auf diese Frage lautet: Das Brennmittel. Beim Gasgrill wird die zum Garen der Lebensmittel benötigte Hitze einzig und allein durch das Verbrennen von Gas generiert. In Form von Flammen wird die Hitze auf den Grillrost übertragen, genau wie beim konventionellen Grill. So funktioniert ein Gasgrill im Endeffekt genau wie ein Gasherd.
Das bedeutet vor allem, dass die Anschaffung von Grillkohle mit dem Kauf eines Gasgrills der Vergangenheit angehört. Einzig und allein die Gasflasche muss von Zeit zu Zeit bei Baumärkten oder ähnlichem neu befüllt werden. In der Regel reicht eine Füllung aber relativ lange aus und um Engpässe zu vermeiden, kann eine Reserveflasche gekauft und gelagert werden.
Im Vergleich zum konventionellen Holzkohlegrill heizt ein Gasgrill deutlich schneller auf. Das bedeutet, dass nicht lange auf das Essen gewartet werden muss und auch spontan, zum Beispiel bei unerwarteten Besuchen sofort gegrillt werden kann. Bereits nach wenigen Minuten ist ein Gasgrill in der Regel heiß genug, um Fleisch und andere Nahrungsmittel aufzulegen.
Zum Grillen nötige Gaskartuschen erhalten Sie in der Regel bei Baumärkten. Hier können Gasflaschen in allen Größen geliehen oder gekauft werden. Das bedeutet, dass Sie ein Pfand bezahlen, dass sie bei der Rückgabe der Flasche wieder erhalten.
Solche Baumärkte verfügen auch über Auflademöglichkeiten für leere Gasflaschen. Einfach vorbeifahren und wenige Minuten später kann wieder fröhlich weiter gegrillt werden.Auch wenn konventionelle Anzünder wie Spiritus und offenes Feuer im Allgemeinen mit der Anschaffung eines Gasgrills verschwinden, ist seine Benutzung trotzdem nicht ungefährlich. Es sollte stets ein intaktes Sicherheitsventil an den Flaschen befestigt sein. Desweiteren sollten nur Personen, die sich mit dem Betrieb von Gasherden oder Gasgrills auskennen, den Gasgrill benutzen und die Zündung vornehmen. Unbedingt sollte darauf geachtet werden, dass nach dem Grillen alle verfügbaren Gashähne zugedreht werden. Sollte ein Schlauch einmal undicht sein kann so kein Gas austreten.
Unbedingt sollte wie auch im Umgang mit dem Holzkohlegrill darauf geachtet werden, dass keine Kinder oder Haustiere Zugang zum Gasgrill haben. Zu schnell ist an Gasleitung oder Zünder herumgespielt und Unfälle vorprogrammiert. Achten Sie deswegen auf eine klare Aufklärung und achtsame Verwendung aller Bestandteile des Grills. Regelmäßige Wartungen und das eventuelle Austauschen von Einzelteilen wie zum Beispiel der Gasleitung sind unverzichtbar um Sicherheit zu gewährleisten.
Wer einen Gasgrill verwendet, kann sich über besondere Vorteile freuen. In der Regel heizen Gasgrills extrem schnell auf. Das bedeutet, dass schon wenige Augenblicke nach dem Einschalten die erste Ladung Fleisch auf den Rost gelegt werden kann. Zudem lassen sich mit dem gasgrill besonders hohe Temperaturen erreichen, so ist das Fleisch auch schnell gar und kann ohne viel Wartezeit verkostet werden.
Im Vergleich zum Holzkohlegrill wird deutlich weniger Schmutz produziert, da keine Kohle von Nöten ist sind nach dem Grillen nur wenige Handgriffe nötig um alles wieder sauber und aufgeräumt zu hinterlassen. Durch die sinnvolle Anbringung von Rost und Brennelementen wird verhindert, dass abtropfendes Fett und Flüssigkeiten verbrennen und sich mitunter giftige Dämpfe und Stoffe bilden und dann auf dem Grillgut absetzen.
Ein großes Problem der klassischen Grillerei gehört damit ebenfalls der Vergangenheit an und man muss sich keine Sorgen darüber machen, dass man außer dem geliebten Grillgut noch weitere, unschöne Extras zu sich nimmt. Außerdem lassen sich durch den Verzicht auf Kohle viele Einkäufe und damit wertvolle Euros sparen. Ein Faktor, der beim Kauf eines Gasgrills durchaus bedacht werden sollte. Eventuell erscheint dann ein relativ teurer Anschaffungspreis in einem anderen Licht.
Selbstverständlich ist ein Gasgrill nicht die eieregende Wollmilchsau. Auch hier gibt es Nachteile im Vergleich zu anderen Grillverfahren. Zum einen sind Sie auf das Vorhandensein von Gas, mit allen dazugehörigen Risiken angewiesen. Der Umgang mit Gasflasche und Leitung sollte deswegen erprobt und geübt werden. Nur so lassen sich Unfälle und unnötige Gasverschwendung vermeiden. Das Nachfüllen des Gases mag aufwendig erscheinen, verglichen mit dem Einkaufen, Transportieren und Lagern von Kohle ist der Aufwand jedoch gering.
Größter Nachteil des Gasgrills ist gleichzeitig eine seiner Stärken. Das Fehlen von Grillkohle und der damit verbundene Rauch. Wer auf rauchiges Fleisch und den einzigartigen Geschmack eines im Smoker gegarten Fischs oder Steaks nicht verzichten will, wird mit dem Gasgrill nicht glücklich werden. Allerdings ist das gezielte Nutzen von Rauch eher etwas für Fachleute und Feinschmecker und die breite Masse freut sich eher über das Ausbleiben der nervigen Qualmerei. Von einer wirklichen Schwäche kann hier also nicht geredet werden.
Es gibt gute Gründe, warum die meisten Menschen heutzutage zu einem Gasgrill greifen. Wenig Dreck, schnell einsatzbereit und grandiose Grillergebnisse. So passt der Gasgrill gut zu unserem Alltag. Optimiert, zeiteffizient, auf das Wesentliche reduziert. Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass zum Grillen auch die Geselligkeit, dass miteinander am Feuer stehen und über richtige Garzeiten fachsimpeln und auch das gemeinsamme Aufräumen und Saubermachen gehört. Wenn diese Faktoren alle wegfallen, läuft man Gefahr, dass das Grillen zu einer weiteren, optimierten Sache, die in wenigen Augenblicken erledigt ist verkommt.
Das alles mag sich idealistisch anhören, sollte beim Benutzen und dem Kauf eines Gasgrills aber tatsächlich im Hinterkopf behalten werden. Abgesehen davon bleibt uns nicht viel, was wir am Gasgrill kritisieren könnten, denn er ist fast perfekt. Viel Spaß beim Grillen!
©TDMuldoon